Die Ingrid Mayer-Stiftung wurde durch die ehemalige Mehrheitsgesellschafterin der Firma Tritschler in Stuttgart, Frau Ingrid Mayer, im Jahr 1993 gegründet. Sie ist eine gemeinnützige rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts.
Stiftungsvorstand war seit der Gründung der „Ingrid Mayer-Stiftung“ im Jahr 1993 bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden zum Ende des Jahres 2013 Herr Dr. Fritz Hopmeier, Rechtsanwalt und Notar a.D. sowie Landtagspräsident a.D. Herr Dr. Hopmeier erhielt 1978 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1983 das Verdienstkreuz 1. Klasse und 1988 das Große Bundesverdienstkreuz sowie die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.
Seit 2014 ist Herr Prof. Edgar H. Tritschler Stiftungsvorstand. Herr Prof. Tritschler war viele Jahre Professor an der Hochschule der Medien Stuttgart und Mitglied des Senats sowie seit einigen Jahren an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Karlsruhe, Fakultäten Informatik/Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaft. Herr Prof. Tritschler, ein Nachfahre der „Württemberg-Träger“, der Gründerfamilien der Firma Tritschler GmbH & Cie, Stuttgart, ist daneben Vorsitzender des Familienverbands Tritschler e.V.; in dieser Funktion ist er seit Jahren mit der historischen Forschung zur hochschwarzwälder Familiengeschichte und der Geschichte des dortigen Glas- und Uhrenhandels befasst; er ist Verwalter des „Tritschler-Archivs“, in dem u.a. die seit 1723 nachgewiesene Firmengeschichte des Hauses Tritschler am Markt in Stuttgart dokumentiert ist.
Die Ingrid Mayer-Stiftung hat den Stiftungszweck, die Altenhilfe durch Betreuung von alten Menschen in der Landeshauptstadt Stuttgart zu fördern. Dabei soll die Tätigkeit der Stiftung dazu beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und alten Menschen die Möglichkeit zu erhalten, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen.
Wie vorausschauend die Stiftungsgründerin Ingrid Mayer 1993 agiert hat, zeigen die Fakten rund um die Überalterung der Gesellschaft und die demografischen Faktoren. Im Jahr 2030 werden 50% der Menschen über 60 Jahre alt sein, parallel dazu wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen stetig ansteigen. Vor dem Hintergrund dieses Zukunftsszenarios trifft der Stiftungszweck der Ingrid Mayer-Stiftung im Bereich der Altenhilfe voll in die Problematik der heutigen Zeit und der Zukunft.
Der Stiftungszweck wird insbesondere durch Hilfe in allen Fragen der Inanspruchnahme altersgerechter Dienste erfüllt. Außerdem durch Hilfe zum Besuch von Veranstaltungen oder Einrichtungen, die der Geselligkeit, der Unterhaltung, der Bildung oder den kulturellen Bedürfnissen alter Menschen dienen. Desweiteren soll alten Menschen die Verbindung mit nahestehenden Personen ermöglicht werden und eine Betätigung, wenn sie von alten Menschen gewünscht wird.
Zur Verwirklichung des Stiftungszwecks arbeitet die Ingrid Mayer-Stiftung eng mit Caritas und Evangelischer Gesellschaft zusammen. So unterstützt die Ingrid Mayer-Stiftung seit Jahren Projekte beider Institutionen mit entsprechenden Fördermitteln.
Die Stiftungsmittel werden vor allem durch die Beteiligung der Stiftung an der Firma Tritschler erlangt. Das Haus Tritschler ist nicht nur von einer langen Tradition am Stuttgarter Marktplatz geprägt. Auch die Soziale Verantwortung hat im Hause Tritschler seit Generationen einen hohen Stellenwert. Sicherlich spielt dabei auch eine Rolle, dass der Großonkel der Stiftungsgründerin Ingrid Mayer, Pater Rupert Mayer, am 23. Januar 1876 in Stuttgart im heutigen Geschäftshaus der Firma Tritschler geboren wurde. Sein Leben war geprägt durch seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und seinem Einsatz für andere Menschen. Pater Rupert Mayer erlitt am 01. November 1945 während der Messe in der Kreuzkapelle von St. Michael einen Schlaganfall und starb wenig später im Krankenhaus Josefinum in München. Am 03. Mai 1987 erfolgte die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. im Olympiastadion in München.
Für die Ingrid Mayer-Stiftung ist es wichtig, die Arbeit der offenen Altenhilfe mit den Diensten Begegnungsstätte, Organisierte Nachbarschaftshilfe, Betreutes Wohnen, Seniorenerholung und weiteren Einzelprojekte zu unterstützten. So werden durch die Stiftungsmittel u. a. Schulung von Ehrenamtlichen, Hilfeeinsätze der „Haushaltsnahen Dienstleistungen“, Zuschüsse zu betreuten Urlaubsreisen für Senioren oder Abholdienste zum Besuch der Begegnungsstätte ermöglicht.
Ausgewählte Projekte der letzten Jahre, zu deren Verwirklichung die Ingrid Mayer-Stiftung maßgeblich beigetragen hat:
- Projekt „Wohnen mit Service“ (Anschubfinanzierung)
(Caritas, 1998 – 2001) - Urlaub ohne Koffer (v.a. für demenzerkrankte ältere Menschen)
(Caritas, 2003) - Häusliche Bezugsbetreuung für demenzerkrankte ältere Menschen
(Caritas, 2004) - Internet-Cafe im Bischof-Moser-Haus
(Caritas, 2005) - Bischof-Moser-Haus, Zentrum für ältere Menschen, „haushaltsnahe Dienstleistungen“ und „Wohnen mit Service“
(Caritas, 2007 – heute) - Sozial psychologischer Dienst
(Evangelische Gesellschaft, 1996) - Alzheimer Initiative
(Evangelische Gesellschaft, 1997) - Dienste für seelische Gesundheit
(Evangelische Gesellschaft 1995 – 2000) - Projekt 4. Lebensphase
(Evangelische Gesellschaft, 2002 – 2004) - Begegnungsstätte für Ältere
(Evangelische Gesellschaft 1995 – heute)